Archive in München – Von der herzoglichen Schatzkammer zum Gedächtnis des Freistaates
Die Archive der bayerischen Herzöge, Kurfürsten und Könige waren bis in das 19. Jahrhundert Orte, an denen rechtserhebliche Dokumente – Urkunden, Amtsbücher und Akten – aufbewahrt wurden. Ausgehend von den Briefgewölben des ausgehenden Mittelalters entwickelten sich Archive im Laufe des letzten Jahrhunderts zu Institutionen, die Originalquellen für historische Forschungen bereitstellen. Befanden sich Archive anfänglich in räumlicher Nähe des Landesherrn und folgten ihm bei einem Wechsel des Residenzortes, sind sie heute idealerweise im Umfeld wissenschaftlicher Einrichtungen angesiedelt.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts nahm die Schriftlichkeit in der Verwaltung stark zu; es entstanden immer größere Mengen an Unterlagen, die sicher verwahrt werden mussten. Zur Unterbringung von Archiven eignet sich jedoch nicht jedes Gebäude. Bis in das 19. Jahrhundert hatte die Aufbewahrung in gut gesicherten, nicht jedem zugänglichen Räumen Priorität. Heute spielt auch die klimatisch optimale Lagerung der Archivalien eine zentrale Rolle.
Mehrere bis dahin selbständige Archive wurden 1921 zum Bayerischen Hauptstaatsarchiv administrativ zusammengefasst: Das Geheime Staatsarchiv, das Geheime Hausarchiv, das Allgemeine Reichsarchiv sowie das Kreisarchiv München. Eine räumliche Zusammenführung erfolgte in Ermangelung eines geeigneten Gebäudes aber nicht; die Abteilungen behielten ihre bisherigen Standorte bei. Erst zwischen 1967 und 1978 bezog das Hauptstaatsarchiv den ursprünglich als bayerisches Kriegsministerium errichteten Gebäudekomplex in der Ludwig-/Schönfeldstraße. Die vormals über die Münchner Innenstadt verstreuten Räumlichkeiten waren während des Zweiten Weltkriegs teilweise schwer beschädigt worden und sollten nach der Rekonstruktion anderweitig genutzt werden.
Das Bayerische Hauptstaatsarchiv im ehem. Kriegsministerium (Ecke Schönfeld- / Ludwigstraße)
Die historischen Standorte des Bayerischen Hauptstaatsarchivs
Der klassizistische Gebäudekomplex war von Leo von Klenze (1784–1864) vor 1830 für das Bayerische Kriegsministerium errichtet worden und diente auch nach 1918 militärischen Zwecken (Wehrkreiskommando VII). Während des Luftkriegs war der gesamte Baukörper schwer beschädigt worden. 1950…
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Der Archivstandort im ehemaligen „Führerbau“
Die historischen Standorte des Bayerischen Hauptstaatsarchivs
Das zwischen 1933 und 1937 von Paul Ludwig Troost als sogenannter „Führerbau“ errichtete repräsentative Gebäude überstand den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden. 1947 zogen hier die obdachlos gewordenen Abteilungen Reichsarchiv, Geheimes Staatsarchiv und Geheimes Hausarchiv des…
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Das Kreisarchiv in der Himbselstraße 1
Die historischen Standorte des Bayerischen Hauptstaatsarchivs
Für das Kreisarchiv – heute Staatsarchiv München – entstand am Südostrand des Englischen Gartens 1890/1891 ein Neubau. Das Kreisarchiv siedelte vom Alten Hof dorthin um und blieb bis zur Zusammenführung aller in München befindlichen staatlichen Archive in der Schönfeld-/Ludwigstraße…
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Das königliche Reichsarchiv im Bibliotheks- und Archivgebäude an der Ludwigstraße
Die historischen Standorte des Bayerischen Hauptstaatsarchivs
Von 1843 bis 1945 war das königliche Reichsarchiv im Bibliotheks- und Archivgebäude an der Ludwigstraße untergebracht. Dieser Bau war zwischen 1832 und 1843 nach Plänen von Friedrich von Gärtner (1791–1847) als Zweckbau für die Hofbibliothek und das Reichsarchiv errichtet worden.
Bereits…
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Die Geheime Staatsregistratur in der Herzog-Maxburg
Die historischen Standorte des Bayerischen Hauptstaatsarchivs
Die Herzog-Maxburg ließ Herzog Wilhelm V. (1548–1626, reg. 1579–1597) Ende des 16. Jahrhunderts nach einem Brand im Alten Hof als Nebenresidenz erbauen. Der Name Herzog-Maxburg geht auf seinen Enkel Maximilian-Philipp (1638–1705, reg.1650–1705) zurück, der die Anlage vergrößerte und…
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Das Wilhelminum
Die historischen Standorte des Bayerischen Hauptstaatsarchivs
Herzog Wilhelm V. (1548–1626, reg. 1579–1597) ließ das nach ihm benannte Gebäude als Jesuitenkolleg zwischen 1585 und 1590 nach Plänen des Architekten Friedrich von Sustris (1540–1600) errichten. Nachdem der Jesuitenorden in Bayern 1773 aufgehoben wurde, nutzten verschiedene Institutionen,…
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Die Neuveste
Die historischen Standorte des Bayerischen Hauptstaatsarchivs
Herzog Wilhelm III (1375–1435, reg. 1397–1435) verwahrte in einem Gewölbe in der Neuveste (Residenz) einen nur ihm zugänglichen persönlichen Urkundenbestand. Ursache für die vorübergehende Verlagerung wichtiger Dokumente aus dem Alten Hof in die Neuveste waren Auseinandersetzungen der…
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Der Alte Hof
Die historischen Standorte des Bayerischen Hauptstaatsarchivs
Der Alte Hof wurde ab 1253 unter Herzog Ludwig dem Strengen (1229–1994, reg. 1253–1294) als erste Residenz der Wittelsbacher in München errichtet. Im Westtrakt (Pfisterstock) befand sich ab dem späten Mittelalter ein Briefgewölbe, in dem vor allem Urkunden lagerten. Die Bezeichnung leitet…
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