Der Archivstandort im ehemaligen „Führerbau“
Die historischen Standorte des Bayerischen Hauptstaatsarchivs
Das zwischen 1933 und 1937 von Paul Ludwig Troost als sogenannter „Führerbau“ errichtete repräsentative Gebäude überstand den Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden. 1947 zogen hier die obdachlos gewordenen Abteilungen Reichsarchiv, Geheimes Staatsarchiv und Geheimes Hausarchiv des Hauptstaatsarchivs ein. Im Januar 1948 waren mehr als zehn Regalkilometer Akten und etwa 250.000 Urkunden aus den Bergungslagern zurückgeholt und provisorisch im Lichthof sowie auf den Galerien untergebracht.
Für die ursprünglich angedachte dauerhafte Unterbringung der Archive war das Gebäude aber nur bedingt geeignet, es fehlten zweckmäßige Magazinräume für die Aufbewahrung von Archivalien. Zudem waren in den Nachkriegsjahren intakte Bauten rar – so sollte auch das Amerikahaus im ehemaligen „Führerbau“ unterkommen. Der Generaldirektor der Staatlichen Archive brachte daraufhin das nicht mehr für militärische Zwecke benötigte frühere Kriegsministerium in der Maxvorstadt (Ecke Schönfeldstraße/Ludwigstraße) ins Gespräch, wo die Staatlichen Archive Bayerns zukünftig unterkommen sollten.