Das Wohngebäude in der Holbeinstraße 7
Barockisierender Jugendstilbau inmitten des Villenviertels
In der unmittelbaren Nachbarschaft zeitgleich entstandener qualitätvoller Jugendstilhäuser fällt die Fassade der Hausnummer 7 aufgrund ihrer starken Plastizität und barockisierenden Formen besonders auf.
Das Mietshaus in der Holbeinstraße 7 wurde im Jahr 1903 von dem Architekten Emil Ludwig (geboren am 26.07.1878 in Wersdorf in Mähren) für den Fabrikanten und Kaufmann Richard Hofmann errichtet. Es steht in einer Häuserzeile mit einer Reihe von reich gegliederten und dekorierten Jugendstilhäusern, die alle zwischen 1903 und 1911 entstanden und von verschiedenen Architekten wie Max Kirschner und Sigmund Weidenschlager geplant worden waren. Neben diesen Jugendstilbauten fällt das Wohnhaus der Holbeinstraße 7 jedoch aufgrund der äußerst durchgegliederten, plastischen Fassade aus dem Rahmen.
Das dreigeschossige, reich gegliederte Wohngebäude besitzt eine sehr stark betonte Mittelachse. Durch den mittigen Balkon im Erdgeschoss, den zentralen, durch Pfeiler markierten Erker, der sich über die beiden oberen Geschosse erstreckt, sowie das bekrönende Zwerchhaus wird die Mitte besonders hervorgehoben. Das Zwerchhaus wird dabei durch zwei Dachgauben flankiert. Zusammen mit der übrigen Gliederung der Fassade durch strukturierten Putz und plastischen Stuckdekor in Form von Büsten, Masken und Ornamenten weist das Gebäude eine typisch barockisierende, symmetrisch gestaltete Fassade auf.
Die Symmetrie der Fassade wird lediglich im Erdgeschoss unterbrochen. Hier befindet sich auf der linken Seite des Hauses unter einer Giebelarchitektur ein rundbogiges Eingangsportal mit einer üppigen Kartusche, dem auf der anderen Fassadenseite lediglich ein kleines Rundbogenfenster korrespondiert.
1981 wurde das Haus Holbeinstraße 7 für die originalgetreue Renovierung der Fassade mit dem Fassadenpreis der Landeshauptstadt München prämiert. Der Preis wird seit 1969 jährlich an Eigentümer und Bauherren vergeben, um eine denkmalgerechte Renovierung zu fördern und Schmuckelemente wie Stuck und andere architektonische Details zu erhalten.