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Die Sammlung Goetz

Gegenwartskunst am Stadtrand Münchens

Hinter einem hohen Lattenzaun am Stadtrand von München verbirgt sich das Ausstellungsgebäude der Sammlung Goetz. Es ist ein Frühwerk der bekannten Schweizer Architekten Jacques Herzog & Pierre de Meuron und zugleich ihr erstes Museumsgebäude weltweit.

Die Sammlerin Ingvild Goetz hatte es 1989/1990 in Auftrag gegeben, als die beiden nur architekturbegeisterten Insidern bekannt waren. Das änderte sich schlagartig 1993 mit der Eröffnung der damals privaten Sammlung Goetz, denn die Zeitungen berichteten euphorisch über das langgestreckte zweigeschossige Bauwerk. Leicht, fast schwebend, ruht der schlichte Baukörper auf einem transluziden Sockel aus Milchglas in einem parkähnlichen Grundstück. „Ich hatte die Idee, ein ‘Contemporary Monastery‘ für die Kunst zu bauen. Herzog & de Meuron haben den Gedanken in ein Gebäude mit Fenstern umgesetzt, aus denen man nicht hinausschauen kann,“ erklärte die Sammlerin. „In der Kunstszene wurde das Museum sehr positiv aufgenommen, weil es in dieser Zeit nur wenige Institutionen für Gegenwartskunst gab“, so Goetz. Deshalb öffnete Ingvild Goetz ihr Privatmuseum auch bald für die Öffentlichkeit.

Mehr als 50 kuratierte Ausstellungen wurden hier aus dem rasch anwachsenden Sammlungsbestand präsentiert. Hinzu kommen fast noch einmal so viele Kooperationsausstellungen in anderen Institutionen sowie ein reger Leihverkehr. Zu den Schwerpunkten der mehr als 5000 Werke umfassenden Sammlung der Gegenwartskunst gehören Arte Povera, amerikanische Malerei ab den 1980er Jahren, Young British Artists, Medienkunst, Fotografie und Arbeiten auf Papier. Darüber hinaus gibt es umfangreiche Werkbestände von einzelnen Künstlerpersönlichkeiten wie zum Beispiel Rosemarie Trockel, Thomas Schütte, Cindy Sherman, Mike Kelley, Roni Horn, Pawel Althamer sowie Peter Fischli & David Weiss.

Das Frühwerk von Herzog & de Meuron gehört heute zu den Ikonen der zeitgenössischen Architektur. 2014 schenkte Ingvild Goetz einen Teil ihrer Sammlung und das Ausstellungsgebäude dem Freistaat Bayern, der es seitdem als eine staatliche Institution weiterführt.

Bilder

Das Ausstellungsgebäude von der Oberföhringer Straße aus, 2009
Das Ausstellungsgebäude von der Oberföhringer Straße aus, 2009 Das Ausstellungsgebäude der Sammlung Goetz befindet sich hinter einem hohen Lattenzaun auf einem parkähnlichen Grundstück in der Oberföhringer Straße 103. Das langgestreckte zweistöckige Bauwerk ist das erste Museumsgebäude der Schweizer Architekten Jacques Herzog & Pierre de Meuron. Erstellt von: Thomas Dashuber
Das erleuchtete Ausstellungsgebäude, 1993
Das erleuchtete Ausstellungsgebäude, 1993 Leicht, fast schwebend, ruht der Baukörper auf einem transluziden Sockel. Die Fassade aus Holz, Glas und Aluminium wird durch einen streng geometrischen Aufbau strukturiert. Ein Flachdach mit umlaufendem Fensterband schließt das Gebäude nach oben hin ab. Erstellt von: Franz Wimmer
Seitenansicht des Ausstellungsgebäudes, 2022
Seitenansicht des Ausstellungsgebäudes, 2022 Hinter dem verschlossenen Tor führt ein Kiesweg am Ausstellungsgebäude vorbei in den Skulpturengarten. Wegen Sanierungsarbeiten kann derzeit weder das Gelände noch das Gebäude der Sammlung Goetz besucht werden. Erstellt von: Annabel Weichel-Prechtl
Treppenaufgang, 2022
Treppenaufgang, 2022 Der Eingangsbereich zum Ausstellungsgebäude der Sammlung Goetz befindet sich ebenerdig in einem Zwischengeschoss. Von dort führen Treppen zu den Ausstellungsflächen im Ober- und Untergeschoss. Erstellt von: Annabel Weichel-Prechtl
Portrait von Ingvild Goetz in der Eröffnungsausstellung, 1993
Portrait von Ingvild Goetz in der Eröffnungsausstellung, 1993 Das Ausstellungsgebäude der Sammlung Goetz war ursprünglich als Privatmuseum geplant. Die Sammlerin Ingvild Goetz hatte es 1989/90 bei den Schweizer Architekten Jacques Herzog & Pierre de Meuron in Auftrag gegeben, um dort ihre persönliche Kunstsammlung zu präsentieren. Es wurde 1993 mit einer Präsentation von 14 Künstler:innen eröffnet. Die Abbildung zeigt die Sammlerin mit Werken von Jannis Kounellis und Mario Merz in der Eröffnungsausstellung. Erstellt von: Barbara Deller-Leppert
Ausstellungssaal mit Werken von Cindy Sherman, 2015
Ausstellungssaal mit Werken von Cindy Sherman, 2015 Obwohl das Ausstellungsgebäude ursprünglich nicht für die Öffentlichkeit geplant war, zeigt Ingvild Goetz dort seit 1993 ihre immer größer werdende Sammlung in wechselnden Einzel- und Gruppenausstellungen. Die Werke von Frauen, wie die der amerikanischen Künstlerin Cindy Sherman, haben dabei einen besonderen Stellenwert. Erstellt von: Thomas Dashuber
Pawel Althamer, Bródno People, 2010
Pawel Althamer, Bródno People, 2010 Mit ihrem Schwerpunkt auf Gegenwartskunst und einem gattungsübergreifenden Ansatz verfolgt die Sammlerin Ingvild Goetz die Entwicklung interessanter internationaler Künstlerpersönlichkeiten. Dazu gehört auch der polnische Künstler Pawel Althamer, der mit seinem sozialen und partizipativen Konzept den Kunstbegriff erweitert hat. Erstellt von: Thomas Dashuber
Online Angebot der Sammlung Goetz
Online Angebot der Sammlung Goetz Das Ausstellungsgebäude der Sammlung Goetz ist wegen Sanierungsmaßnahmen derzeit leider geschlossen. Besuchen Sie unsere Website https://www.sammlung-goetz.de/ und erfahren Sie mehr über die Sammlung Goetz, die aktuellen Ausstellungen und digitalen Angebote! Erstellt von: Dominik Dittberner

Ort

Oberföhringer Str. 103, 81925 München

Metadaten

Cornelia Gockel, “Die Sammlung Goetz,” MunichArtToGo, accessed 28. April 2024, https://municharttogo.zikg.eu/items/show/92.