Marlene Neubauer-Woerner (1918–2010) schuf die Brunnenfigur, die Ida Schumacher (1895–1956) in ihrer bekanntesten Bühnenrolle als „Ratschkathl“ darstellt. Die Figur befindet sich seit 1977 auf dem Viktualienmarkt.
Geboren 1895 im niederbayerischen Arnstorf war die spätere „Quadrat-Ratschn aus dem Hinterhof-Milljöh“, Ida Schumacher, schon mit 15 Jahren Soubrette und ging, weil's mit der Stimme nicht g'langte, über das Bauerntheater Tegernsee nach München, wo sie als Mutter von vier Kindern nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihrem trockenen Humor und ihrer Schlagfertigkeit eine Spätkarriere machte (im Ensemble der „Weißblauen Drehorgel“ des Bayerischen Rundfunks). Ihrem urwüchsigen, geschliffenen Mundwerk konnte kein Zwerchfell widerstehen.
Beim Enthüllen ihres Brunnens am 23. September 1977 sagte der Oberbürgermeister Georg Kronawitter: „Sie hat den Münchner Marktfrauen längst ein Denkmal gesetzt und durch ihre bekannte Szene, die Oa-Tandlerin (Eierhändlerin), den Viktualienmarkt verewigt“. Gleichzeitig tröstete der OB die jetzt leibhaftig anwesenden Standlfrauen, dass sie natürlich „viel, viel freundlicher“ seien als die Ida. Einen Redeschwall, wie die über ihren „Käufer“ hereinbrechen lässt, bringt auch sonst keine zusammen, oder wenn sie so nebenbei über ihren Ehemann plaudert: „Sie, mei Mo is so furchtbar greisli, daß mir jedesmal das Feuer ausgeht, wenn der in den Ofen neischaut.“ Unübertroffen ist ihre „Trambahn-Ritzen-Reinigerin-Dame“.
Die Brunnenfigur ist ein Werk der Bildhauerin Marlene Neubauer-Woerner. Ab 1936 studierte sie bei Josef Henselmann Bildhauerei an der Akademie für angewandte Kunst in München, ab 1942 war sie Meisterschülerin bei Richard Knecht an der Akademie für Bildende Künste. Im Auftrag der Stadt München schuf sie etwa auch den Daphnebrunnen am Orleansplatz (vor dem Ostbahnhof), dessen Brunnenskulptur sich seit 2007 in einem Park an der Wahnfriedallee in Bogenhausen befindet.