Das Parteizentrum der NSDAP am Königsplatz war das erste große Bauprojekt der Nationalsozialisten in Deutschland. Durch die Errichtung von vier neoklassizistischen Bauten an der heutigen Katharina-von-Bora- und Arcisstraße sowie die Umgestaltung des Königsplatzes nach Plänen des Architekten Paul Ludwig Troost entstand bis 1937 ein monumentales Forum der Bürokratie und des Kults.
1930 kaufte die NSDAP das Palais Barlow in der Brienner Straße (ehemals Brienner Straße 34, im Krieg zerstört, dort heute das NS-Dokumentationszentrum München, Max-Mannheimer-Platz 1) und baute es zur Geschäftsstelle der Partei um. Als „Wiege der Partei“ und ideologischer Memorialort der NS-Bewegung wurde dieses sogenannte „Braune Haus“ zum Kern des Parteiviertels, das seit 1933 in der Maxvorstadt entstand. Mehr als 50 Gebäude entlang der Arcisstraße und ihrem südlichen Abschnitt (heute: Katharina-von-Bora-Str. 10), Karlstraße, Brienner Straße, Barer Straße und Gabelsbergerstraße sowie angrenzender Straßen gingen im Laufe der 1930er Jahre in den Besitz der NSDAP über. Sie wurden entweder abgerissen, um Platz für Neubauten zu machen, so wie das Palais Pringsheim (Arcisstraße 12, 1933 vom Vorbesitzer Alfred Pringsheim unter Zwang verkauft, 1934 abgerissen), oder für die zahlreichen Dienststellen der Parteiorganisationen neu genutzt.
Nach Entwurf des Architekten Paul Ludwig Troost (1878–1934) und unter der Leitung des nach seinem Tod gegründeten Atelier Troost (Gerdy Troost, Leonhard Gall) entstand an der Ostseite des Königsplatzes eine symmetrische Baugruppe: der „Führerbau“, zwei „Ehrentempel“ und der „Verwaltungsbau“. Südlich schloss der NSDAP-Postbau mit einem Heizkraftwerk an. Die „Ehrentempel“ dienten dem pseudo-religiösen NS-Kult zur Stilisierung von Hitlers (erfolglosem) Putschversuch vom 9. November 1923. Der „Führerbau“ wurde nur bei einem einzigen Anlass als politischer Repräsentationsort des NS-Regimes international wahrgenommen – bei der Unterzeichnung des Münchner Abkommens 1938. Der „Verwaltungsbau“ hingegen erfüllte bis April 1945 seine ursprüngliche Funktion. Bis Kriegsende blieb das Münchner Parteizentrum Sitz der „Reichsleitung der NSDAP“. Mit der administrativen Schaltstelle der Partei bildete die „Hauptstadt der Bewegung“ das Gegengewicht zur Reichshauptstadt Berlin. In München saßen neben dem „Reichsorganisationsleiter“ zwei große Abteilungen der „Reichsleitung der NSDAP“, die als administrative Macht- und Herrschaftsinstrumente Hitlers Regime bis zum Ende stützten und sicherten: die Dienststellen „Reichsschatzmeister“ und „Stellvertreter des Führers“. Die im „Verwaltungsbau“ geführte zentrale Mitgliederkartei der NSDAP, die 1939 ihren Höchststand mit knapp 8 Millionen Mitgliedern erreichte, enthielt bei Kriegsende etwa 11 Millionen Karten. Sie befinden sich heute im Bundesarchiv in Berlin.
Die NSDAP-Parteigebäude wurden nach Kriegsende von der US-Armee beschlagnahmt und geräumt. Seit Juni 1945 wurden sie zunächst als Kunstsammelstelle (Central Art Collecting Point) genutzt und sind seither kontinuierlich Sitz von Kulturinstitutionen: das Haus der Kulturinstitute im ehemaligen „Verwaltungsbau der NSDAP“, die Hochschule für Musik und Theater München im ehemaligen „Führerbau“.
Die Sprengung der Pfeiler der „Ehrentempel“ im Januar 1947 setzte die Direktive Nr. 30 des Alliierten Kontrollrats um. Diese forderte, alle NS-Embleme aus dem Stadtbild zu entfernen. 1957/58 ließ die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen in Vorbereitung der 800-Jahr-Feier Münchens die verbliebenen Sockel mit Erde auffüllen und bepflanzen. Der erhaltene Sockel südlich der Brienner Straße ist seit den 1980er Jahren zusammen mit dem Gartengelände des Gebäudes Katharina-von-Bora-Straße 10 als Biotop Muc-Bio-Nr. 151b kartiert. Seine Vegetation wird zur Wahrung der Verkehrssicherheit geschnitten. Der Bewuchs des nördlichen Sockels ist nicht (mehr) als Biotop klassifiziert. Die Rudimente des Sockels dienen als historisches architektonisches Exponat in Sichtbeziehung zum NS-Dokumentationszentrum für München, das 2015 am Standort des ehemaligen „Braunen Hauses“ eröffnet wurde. Beide Sockel sind historisch einzigartige Dokumente des nationalsozialistischen Kultes um die „Märtyrer der Bewegung“ wie auch der jahrzehntelangen Verdrängung der Rolle Münchens als „Hauptstadt der Bewegung“. Die Sockel sowie die erhaltenen Monumentalgebäude stehen unter Denkmalschutz.