München im Nationalsozialismus
Als Aufstiegsort des Nationalsozialismus entwickelte sich die bayerische Landeshauptstadt ab 1933 zu einem logistischen, administrativen, politischen, kulturellen und symbolischen Zentrum des „Dritten Reichs“. Noch heute zeugen zahlreiche Bauten – nicht nur im ehemaligen Parteizentrum rund um den Königsplatz – von den Zielen der Nationalsozialisten, München zur „Hauptstadt der Deutschen Kunst“ und als „Hauptstadt der Bewegung“ auszubauen (so die Beinamen ab 1933 beziehungsweise 1935). Erfahre mehr über die sichtbaren Zeugnisse des NS-Regimes, über Luftschutzmaßnahmen während des Zweiten Weltkriegs und die Bemühungen der amerikanischen Militärregierung, den NS-Kunstraub aufzuklären.
Das Parteiviertel der NSDAP
Bürokratie und Kult
Das Parteizentrum der NSDAP am Königsplatz war das erste große Bauprojekt der Nationalsozialisten in Deutschland. Durch die Errichtung von vier neoklassizistischen Bauten an der heutigen Katharina-von-Bora- und Arcisstraße sowie die Umgestaltung des Königsplatzes nach Plänen des Architekten Paul Ludwig Troost entstand bis 1937 ein monumentales Forum der Bürokratie und des Kults.
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Das Herzog-Max-Palais
Ein Abriss zugunsten der „Hauptstadt der Deutschen Kunst“
Was wäre das für ein Pilgerort für Sisi-Fans aus aller Welt: Im Herzog-Max-Palais in der Ludwigstraße 13 erblickte die Tochter von Herzog Maximilian in Bayern (1808–1888) und seiner Frau Ludovica (1808–1892), einer Schwester von König Ludwig I., an Heiligabend 1837 das Licht der Welt.…
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Die Klosterkirche St. Anna im Lehel
Fotografie als vorausschauender Denkmalschutz? Hitler als Denkmalpfleger
Eine farbige Fotografie aus dem Frühjahr 1944 zeigt die demolierte neugotische Doppelturmfassade der Klosterkirche St. Anna im Lehel nach einem Luftangriff auf die Innenstadt Münchens am 24./25. April 1944. Auf den ersten Blick zeigen sich zwar einige Schäden, die eigentliche Katastrophe bleibt…
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Die Residenz
Der Zerstörung zuvorkommen – die fotografische „Notaufnahmeaktion“ 1944
Über 400 Jahre lang, von 1508 bis 1918, war die Münchner Residenz in der Altstadt Sitz der Wittelsbacher Herzöge, Kurfürsten und Könige von Bayern. Von einer spätmittelalterlichen Wasserburg entwickelte sie sich zu der prächtigen Schlossanlage, die noch heute mit ihrer prominenten Lage und vielfältigen Geschichte das Stadtbild Münchens prägt. Unter anderem dank des Engagements der…
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Der ehemalige „Führerbau“
Die zwei Monumentalbauten am östlichen Ende des Königsplatzes bildeten einst den Hauptsitz der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (kurz: NSDAP). Die von Paul-Ludwig Troost (1878–1934) entworfenen reduziert-klassizistischen Blockbauten gelten bis heute als Paradebeispiel für den expliziten Einsatz von Architektur als politisches Mittel. Hauptaufgabe der beiden Neubauten war die…
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Der „Führerbau“ am Ende des Zweiten Weltkrieges
Ein Kunstdepot wird geplündert
Kurz vor der Eroberung Münchens durch die Amerikaner, deren Truppen unmittelbar vorher das KZ in Dachau befreit hatten, wurde das Parteizentrum der NSDAP am Königsplatz von der Bevölkerung geplündert. Neben Lebensmitteln, Ausstattungsstücken und anderem verwertbaren Material wurden auch hunderte von hochkarätigen Kunstwerken aus den Depots in den Luftschutzkellern der Gebäude gestohlen.
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Der Central Collecting Point
Restitution und Wissenschaft nach 1945
Im Juni 1945 richtete die US-Militärregierung in den ehemaligen NS-Gebäuden am Königsplatz die Kunstsammelstelle für NS-Raubkunst und ausgelagerte deutsche Museumsbestände (Central Art Collecting Point) ein. Seither werden die ehemaligen Repräsentationsbauten der „Reichsleitung der NSDAP“ kontinuierlich durch Kulturinstitutionen genutzt.
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