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Das Wilhelminum

Die historischen Standorte des Bayerischen Hauptstaatsarchivs

Herzog Wilhelm V. (1548–1626, reg. 1579–1597) ließ das nach ihm benannte Gebäude als Jesuitenkolleg zwischen 1585 und 1590 nach Plänen des Architekten Friedrich von Sustris (1540–1600) errichten. Nachdem der Jesuitenorden in Bayern 1773 aufgehoben wurde, nutzten verschiedene Institutionen, darunter ab 1774 auch die Hofbibliothek und ab 1777 das Äußere Archiv (ursprünglich das Gewölbe vor dem eigentlichen Archiv) die freigewordenen Räumlichkeiten.

Mit der Reorganisation der Archive 1799 wurde das Äußere Archiv aufgelöst. Die Dokumente gingen zum größten Teil an das neu gegründete Landesarchiv über, das ebenfalls im Wilhelminum unterkam. 1812 wurde es in das Allgemeine Königliche Reichsarchiv überführt, das 1843 in das neu errichtete Bibliotheks- und Archivgebäude – das heute ausschließlich von der Bayerischen Staatsbibliothek genutzt wird – an der Ludwigstraße umzog. Drei Jahre später, 1846, wurde das bislang auf drei verschiedene Gebäude (Alter Hof, Wilhelminum, Herzog-Maxburg) verteilte Geheime Staatsarchiv im Erdgeschoss des nördlichen Flügels im Wilhelminum zusammengeführt, wo es bis zur Zerstörung des Baus im Zweiten Weltkrieg blieb. Die meisten Bestände wurden rechtzeitig ausgelagert.

Bilder

Die Alte Akademie, um 1930
Die Alte Akademie, um 1930 Die Ansicht von Südwesten zeigt den Zustand vor der Zerstörung des Gebäudes im Zweiten Weltkrieg. Quelle: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Photothek/Archiv, ZI-0935-01-01-375454 Erstellt von: Fritz Henle
Ansicht des Wilhelminums nach der Historico-Topographica Descriptio von Michael Wening, um 1700
Ansicht des Wilhelminums nach der Historico-Topographica Descriptio von Michael Wening, um 1700 Das Jesuitenkolleg, das Ende des 16. Jahrhunderts nach Plänen von Friedrich von Sustris errichtet worden war, erhielt seinen Namen nach dem Erbauer Herzog Wilhelm V. (1548–1626, reg. 1579–1597) Nach der Aufhebung des Jesuitenordens in Bayern 1773 nutzten verschiedene Institutionen, darunter auch das Äußere Archiv die freigewordenen Räumlichkeiten. Seinen späteren Namen verdankte es der Akademie der Wissenschaften, die ebenfalls dort untergebracht war. Quelle: Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Amtsbibliothek 2° E 1a/1 Erstellt von: Bayerisches Hauptstaatarchiv, Fotowerkstatt
Tafel an der Alten Akademie, 2007
Tafel an der Alten Akademie, 2007 Heute erinnert noch eine Gedenktafel an die wissenschaftlichen Institutionen, die nach 1773 in dem vormaligen Wilhelminum untergebracht waren. Quelle: Wikimedia Commons Erstellt von: Rufus46
Einrichtungsplan des Archivars Franz Josef Samet für das kurfürstliche geheime Landesarchiv, 1801
Einrichtungsplan des Archivars Franz Josef Samet für das kurfürstliche geheime Landesarchiv, 1801 1801 gliederte Franz Josef Samet als Leiter des 1799 geschaffenen Landesarchivs die umfangreichen Archivalien in fünf Abschnitte und schuf damit eine Struktur, die heute noch in den Altbeständen des Hauptstaatsarchivs erkennbar ist. Quelle: Bayerisches Hauptstaatsarchiv, MA 9472 Erstellt von: Bayerisches Hauptstaatarchiv, Fotowerkstatt

Ort

Neuhauser Str. 8-10, 80333 München

Metadaten

Elisabeth Weinberger, “Das Wilhelminum,” MunichArtToGo, zuletzt zugegriffen am 21. November 2024, https://municharttogo.zikg.eu/items/show/134.