Neben der Residenz gab es in München weitere Stadtschlösser der Wittelsbacher. Eines davon war die Herzog-Maxburg, die gegen Ende des 14. Jahrhunderts ihren Vorgängerbau, die heute als „Alter Hof“ bekannte Stadtburg, als herzogliche Residenz ablöste. Der „Alte Hof“ wurde als Behördensitz weitergenutzt.
Die Maxburg wurde unter Herzog Wilhelm V. (1548–1626) errichtet. Ihren Namen erhielt sie, als sein Sohn Herzog Maximilian Philipp (1658–1687) seinen Hauptsitz in das Schloss verlegte. Das Gebäude war als Vierflügelanlage mit Marstall und eigenem Hof angelegt. Teile des Gebäudes im Süden und Osten wurden 1887 abgerissen, dort wurden die Münchener Hauptsynagoge und Wohnbauten errichtet.
Nachdem die letzte Bewohnerin der Maxburg, Königinwitwe Karoline (1776–1841), gestorben war, zog das 1855 neugegründete Bayerische Nationalmuseum in das Gebäude ein. Nach dem Auszug des Museums in den Neubau an der Maximiliansstraße, wo sich heute das Museum Fünf Kontinente befindet, wurde die Maxburg als Behördensitz genutzt. Zu diesem Zweck wurde sie durch einen Anbau erweitert und um einige Stockwerke erhöht.
Das Gebäude wurde bei einem Bombenangriff am 24./25. April 1944 nahezu vollständig zerstört. Nach Kriegsende wurden die noch erhaltenen Reste bis auf den Turm abgerissen. Das Areal diente zunächst als Trümmerumschlagplatz. 1953 wurde mit dem Bau der „Neuen Maxburg“ der Architekten Sep Ruf und Theo Pabst begonnen, die 1957 fertiggestellt wurde. Ein wichtiges Kriterium des Ideenwettbewerbs für die Wiederbebauung des Areals war es, den noch vorhandenen Turm in den Entwurf zu integrieren sowie Verwaltungsräume für das Erzbischöfliche Ordinariat und das Amts- und Landesgericht zu schaffen.
Die reduzierte Nachkriegsarchitektur im International Style greift in ihrer Formsprache den Turm der ehemaligen Burg auf und wird deshalb als ideale Verbindung von Altem und Neuem bezeichnet. Das Gebäude war in seiner Bauphase jedoch sehr umstritten, da die Architektur von vielen Bürger:innen als zu modern empfunden wurde.
Die Gebäudeanlage aus drei Blöcken war eine der ersten Bauten, bei denen nach dem Zweiten Weltkrieg wieder „Kunst am Bau“ realisiert wurde. So finden sich an der Maxburg Werke von Wilhelm Braun, Josef Henselmann, Anton Hiller, Karl Knappe, Josef Oberberger und Blasius Spreng. Bei Renovierungsarbeiten im Jahr 2003 kam die Skulptur „Das Paar III“ von Josef Alexander Henselmann, dem Enkel des Bildhauers Josef Henselmanns, hinzu.