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Franz-Joseph-Straße 19

Das 1903 nach Entwürfen des ungarischen Architekten Ferenc Nyilas errichtete Mietshaus in der Franz-Joseph-Straße 19 weist trotz baulicher Eingriffe noch zahlreiche Jugendstil-Elemente wie etwa die geschwungenen Ornamente oder die Verwendung des Putzes als gestalterisches Mittel auf.

Bilder

Fassade zur Straße der Franz-Joseph-Straße 19
Fassade zur Straße der Franz-Joseph-Straße 19 1903 wurde das Mietshaus in der Franz-Joseph-Straße 19 nach Entwürfen des ungarischen Architekten Ferenc Nyilas (1864–unbekannt) errichtet. Es besteht aus einem Vorder- und Rückgebäude. Die viergeschossige Fassade zur Straße wurde mittlerweile stark umgebaut. Insbesondere die großen Schaufenster des Ladenlokals im Erdgeschoss sowie die Dachgauben aus Glas sind ein massiver Eingriff in das historische Erscheinungsbild. Dennoch konnten zahlreiche Jugendstil-Formen an der Fassade erhalten werden: Darunter die geschwungenen Ornamente oder auch die Verwendung des Putzes als gestalterisches Mittel. Der Aufriss des Baukörpers mit dem aus der Mittelachse gerücktem Erker beruht auf einem bereits im 19. Jahrhundert etablierten Schema. Folglich sind es die Ornamente selbst, die diesen Bau als Jugendstilarchitektur klassifizieren. Erstellt von: Jasmin Gierling, 2024
Detailaufnahme der Eingangstür
Detailaufnahme der Eingangstür Nur noch schemenhaft sind die Jugendstil-Ornamente im Erdgeschoss der Straßenfassade erkennbar; die Schaufenster haben die ursprüngliche Gestalt nahezu aufgelöst. Diese lässt sich zumindest am Eingang des Haues noch nachvollziehen. Originalgetreu erscheinen das geschwungene Eisentor oder auch die rankenden Bänder über dem Türsturz, der von Pilastern gerahmt wird. Die Kapitelle formieren sich aus historistischen, geometrisch und organisch gestalteten Elementen. Erstellt von: Jasmin Gierling
Veränderungen an der Fassade
Veränderungen an der Fassade Der historische Riffelputz ist ein typisches Gestaltungselement in der Architektur des Münchner Jugendstils. Die Rahmung des untersten Fensters der linken Achse ist fast noch identisch ((ähnelt)) mit der der ursprünglichen Fassadengestalt. Zum Vergleich: In der historischen Fotografie tritt allerdings die plastische Rahmung des Fensters mit ihren gebogenen Rändern, der Verbindung zu den kreisrunden Konsolen und dem Ornamentfeld über dem Türsturz vielmehr hervor, als es heute der Fall ist. Quelle: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Photothek, ZI-0992-15-00-191086-1 Erstellt von: Siegfried von Quast, 1971
Ansicht des Erkers
Ansicht des Erkers Obwohl eine Vielzahl großer Fenster die Wand öffnen, wirkt die Fassade zur Straße hin sehr geschlossen und flächig Grund dafür mag die Menge ornamentaler wie auch tektonischer Verzierungen sein, die die Wandfläche schmücken. Die Polychromie aber auch die Mischung historistischer sowie Jugendstil-Formen erzeugt ein eher unruhiges Erscheinungsbild. So ranken sich stilisierte Blüten um abstrahierte Pilaster, verschiedene Formen der Geometrie, Tektonik und Natur sind miteinander in einem Ornament-Feld verbunden. Auf der Höhe des Balkons zieht sich ein horizontales Band mit immer unterschiedlich gestalteten Jugendstil-Feldern, die somit, gut sichtbar für Passant:innen, eine gesonderte Stellung in der Fassade einnehmen. Erstellt von: Jasmin Gierling, 2024
Detailaufnahme des Balkons
Detailaufnahme des Balkons Das organisch geformte, blaugrüne Balkongitter im dritten Obergeschoss erinnert an die filigranen Blumenranken, wie sie im belgischen oder französischen Art Nouveau geläufig sind. Der Abschluss des Balkons ist ebenfalls mit stilisiertem, flächigem Blattwerk verziert, das sich über die angedeuteten tektonischen Rippen aus einer Verzweigung mit gold-gelb hervorgehobenen Weintrauben rankt. Erstellt von: Jasmin Gierling, 2024
Historische Fotografie des Balkons
Historische Fotografie des Balkons Wie auf dieser Fotografie von 1971 erkennbar, ist die Gestaltung des Balkons verändert worden. Die heutigen Weinranken entwuchsen ursprünglich einer als Kopf gestalteten Konsole. Quelle: Zentralinstitut für Kunstgeschichte, Photothek, ZI-0992-15-00-193503-1 Erstellt von: Siegfried von Quast, 1971
Das Pfauen-Ornament an der Straßenfassade
Das Pfauen-Ornament an der Straßenfassade In der bereits angesprochenen horizontalen Linie der Jugendstil-Ornamente zwischen dem zweiten und dritten Obergeschoss befinden sich weitere Felder, die mit stilisierten Rankenverzierungen geschmückt sind. Neben solch floralen Formen ist das Feld zwischen dem Balkon und dem Erker mit einem Pfauenpaar-Relief dekoriert. Unter einem abstrahierten Baum mit geometrischen Blüten wenden sich die Pfauen jeweils nach außen, blicken aber zurück – und schauen sich direkt an. Das prächtige grüne Gefieder mit goldenen Akzenten ist naturalistischer als die restlichen Jugendstil-Formen am Bau gestaltet. Erstellt von: Jasmin Gierling, 2024
Die Fassade zum Leopoldpark
Die Fassade zum Leopoldpark Pfauen tauchen nicht nur auf der Fassade zur Straße, sondern auch auf der Gartenseite des dreigeschossigen Rückgebäudes der Franz-Joseph-Straße 19 auf. Diese ist die Schauseite des unmittelbar an das Grundstück grenzenden Leopoldparks. Die Fassade wird von einer Mittelachse mit monumentalem Giebel dominiert. Wie an der Fassade zur Straße ist hier das ebenfalls Dachgeschoss ausgebaut worden und entspricht daher nicht mehr dem Erscheinungsbild von 1903. Die restliche Fassade wird bestimmt von Ornamentfeldern mit stilisierten Ranken und Bändern, die sich insbesondere als Rahmung der Fenster konzentriert. Erstellt von: Jasmin Gierling, 2025
Das Pfauen-Ornament an der Gartenfassade
Das Pfauen-Ornament an der Gartenfassade Der Giebel wird von zwei Pfeilern mit aufsitzenden Kugeln begrenzt. Von diesen aus setzt ein Schweifgiebel an, der sich dann in einen Halbkreis erhebt. Inmitten dieser Fläche befindet sich ein weiteres Ornament in Pfauengestalt. Über dem Fenster, das die Giebelform geometrisch mimt, sitzen zwei einander zugewandte Pfauen, die ihre Köpfe nach außen strecken und damit das Ornament der Straßenfassade nahezu spiegeln. Erstellt von: Jasmin Gierling, 2025

Ort

Franz-Joseph-Straße 19, 80801 München

Metadaten

Jasmin Gierling, “Franz-Joseph-Straße 19,” MunichArtToGo, zuletzt zugegriffen am 29. März 2025, https://municharttogo.zikg.eu/items/show/209.