Kunsthandelsgebäude der Prinzregentenzeit

In München entwickelte sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs ein florierender Kunsthandel. Dessen Zentrum bildete sich vom Maximiliansplatz (heute: Lenbachplatz) über die Brienner Straße bis zur Barer Straße heraus. Zwischen Stadtzentrum, Künstlerhaus, Glaspalast und den Pinakotheken verorteten sich Kunsthandlungen auch geografisch zwischen den wirtschaftlichen und kulturellen Knotenpunkten der Stadt – nicht zuletzt war der Münchner Kunsthandel eine unverzichtbare Bezugsquelle wertvoller Kulturgüter für die hiesigen öffentlichen Sammlungen geworden. Prachtvolle Ausstellungsgebäude ließen die erfolgreichsten Kunsthändler von namhaften Architekten entwerfen. Noch heute zeugen die Bauten der Kunsthandlung Julius Böhler, des Kunsthauses Brakl, der Galerien D. Heinemann und Hugo Helbing oder auch des Antiquariats Jacques Rosenthal von der Blütezeit des Kunsthandels in der bayerischen Landeshauptstadt.

Der imposante Bau am Lenbachplatz 3 (früher Maximiliansplatz) barg für fast ein Jahrhundert Werk und Wirken des Unternehmens L. Bernheimer. In dem 1890 und 1910 fertiggestellten Wohn- und Geschäftshaus von Friedrich von Thiersch und Martin Dülfer präsentierte sich die Firma als Kunsthandlung und Einrichtungshaus des gehobenen Bürgertums in modernem Ausstellungsgebäude. Mit der stilistischen…
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Ein Höhepunkt in der Geschichte der Galerie Heinemann war die Fertigstellung ihres imposanten Galeriegebäudes im Jahre 1904. Für Entwurf und Ausführung hatte die Kunsthändlerfamilie den renommierten Architekten Emanuel von Seidl (1856–1919) gewonnen. Mit dem noch am Lenbachplatz bestehenden Gebäude – bei dem heute allerdings nichts mehr an seine ursprüngliche Funktion erinnert – schuf…
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Fast über hundert Jahre wurden im Palais Böhler in der Brienner Straße Kunstwerke ausgestellt, verkauft und versteigert. Besucher:innen bewunderten hier Kunstschätze aus aller Welt, Händler:innen feilschten um Preise, Expert:innen rangen um Echtheitsfragen, Museumsleute hielten Ausschau nach Ergänzungen für ihre Sammlungen. Damit war das Palais Böhler ein Zentrum des einst weltberühmten…
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Obwohl im Kunstsalon Littauer am Odeonsplatz vornehmlich der konservative Kunstgeschmack des bayerischen Adels bedient wurde, nahm die Galerie mit Ausstellungen junger moderner Künstler teilweise auch eine progressive Rolle ein. Während des Nationalsozialismus wurde die Buch- und Kunsthandlung 1936 durch Theodor Heller „arisiert“.
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