Kunsthandelsgebäude der Prinzregentenzeit
In München entwickelte sich ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs ein florierender Kunsthandel. Dessen Zentrum bildete sich vom Maximiliansplatz (heute: Lenbachplatz) über die Brienner Straße bis zur Barer Straße heraus. Zwischen Stadtzentrum, Künstlerhaus, Glaspalast und den Pinakotheken verorteten sich Kunsthandlungen auch geografisch zwischen den wirtschaftlichen und kulturellen Knotenpunkten der Stadt – nicht zuletzt war der Münchner Kunsthandel eine unverzichtbare Bezugsquelle wertvoller Kulturgüter für die hiesigen öffentlichen Sammlungen geworden. Prachtvolle Ausstellungsgebäude ließen die erfolgreichsten Kunsthändler von namhaften Architekten entwerfen. Noch heute zeugen die Bauten der Kunsthandlung Julius Böhler, des Kunsthauses Brakl, der Galerien D. Heinemann und Hugo Helbing oder auch des Antiquariats Jacques Rosenthal von der Blütezeit des Kunsthandels in der bayerischen Landeshauptstadt.
Die „Moderne Galerie“ Thannhauser
Schaufenster der internationalen Moderne in München
Die „Moderne Galerie“ von Heinrich Thannhauser war eine der ersten Galerien in München, die ausschließlich moderne Kunst ausstellte. Thannhauser gab auch jungen und unbekannten Künstlern eine Chance, indem er ihnen zu Ausstellungen verhalf und sich für den Verkauf ihrer Werke an Museen einsetzte.
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Das Kunsthaus Brakl
Ein Opernstar wird Galerist
Am 26. Mai 1913 eröffnete das Kunsthaus Brakl. Inhaber war der österreich-ungarische Kunsthändler und vormalige Opernsänger Franz Josef Brakl (1854–1935). Im Jahr 1877 war er vom Intendanten der bayerischen Hoftheater Karl von Perfall (1824–1907) an der Komischen Oper in Wien entdeckt und…
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Das Kunst- und Einrichtungshaus L. Bernheimer
„Unerhörte Kühnheit“ am Lenbachplatz: „eine neue Ära im Münchener Geschäftshausbau“*
Der imposante Bau am Lenbachplatz 3 (früher Maximiliansplatz) barg für fast ein Jahrhundert Werk und Wirken des Unternehmens L. Bernheimer. In dem 1890 und 1910 fertiggestellten Wohn- und Geschäftshaus von Friedrich von Thiersch und Martin Dülfer präsentierte sich die Firma als Kunsthandlung und Einrichtungshaus des gehobenen Bürgertums in modernem Ausstellungsgebäude. Mit der stilistischen…
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Die Galerie Heinemann
Münchener Kunsthandlung und Ausstellungshaus mit internationaler Strahlkraft
Ein Höhepunkt in der Geschichte der Galerie Heinemann war die Fertigstellung ihres imposanten Galeriegebäudes im Jahre 1904. Für Entwurf und Ausführung hatte die Kunsthändlerfamilie den renommierten Architekten Emanuel von Seidl (1856–1919) gewonnen. Mit dem noch am Lenbachplatz bestehenden Gebäude – bei dem heute allerdings nichts mehr an seine ursprüngliche Funktion erinnert – schuf…
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Das Antiquariat Jacques Rosenthal
Ein „Global Player“ des Buchhandels in der Münchner Maxvorstadt
Das imposante Haus in der Brienner Straße 26 (früher 47) wurde 1911 im Auftrag des Münchner Antiquars Jacques Rosenthal (1854–1937) errichtet. Mit diesem Neubau etablierte er sein 1895 gegründetes Antiquariat gezielt im neuen Zentrum des Münchner Kunsthandels. Die Brienner Straße hatte sich…
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Die Kunsthandlung Julius Böhler
Drehscheibe des internationalen Kunsthandels
Fast über hundert Jahre wurden im Palais Böhler in der Brienner Straße Kunstwerke ausgestellt, verkauft und versteigert. Besucher:innen bewunderten hier Kunstschätze aus aller Welt, Händler:innen feilschten um Preise, Expert:innen rangen um Echtheitsfragen, Museumsleute hielten Ausschau nach Ergänzungen für ihre Sammlungen. Damit war das Palais Böhler ein Zentrum des einst weltberühmten…
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Der Kunstsalon J. Littauer / Theodor Heller vorm. J. Littauer
Eine Königlich Bayerische Buch- und Kunsthandlung als Wegbereiter der Moderne in München
Obwohl im Kunstsalon Littauer am Odeonsplatz vornehmlich der konservative Kunstgeschmack des bayerischen Adels bedient wurde, nahm die Galerie mit Ausstellungen junger moderner Künstler teilweise auch eine progressive Rolle ein. Während des Nationalsozialismus wurde die Buch- und Kunsthandlung 1936 durch Theodor Heller „arisiert“.
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Die Galerie Hugo Helbing
Auktionshaus, Kunstgalerie und Verlag von Weltgeltung 1885–1937
Von 1900 bis 1938 war in München eines der bedeutendsten Auktionshäuser des Kaiserreichs und der Weimarer Republik, die Galerie Hugo Helbing, ansässig.
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