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Der Hochbunker in der Boschetsrieder Straße

Ein Baudenkmal aus dem Zweiten Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs wurden in München, wie in vielen anderen Städten, Hochbunker errichtet, um die Menschen vor den Luftangriffen der Alliierten zu schützen. Der Hochbunker in der Boschetsrieder Straße ist ein Baudenkmal aus dieser Zeit.

Der Hochbunker in der Boschetsrieder Straße wurde 1941, während des Zweiten Weltkrieges, von Karl Meitinger (1882–1970) zum Schutz vor feindlichen Luftangriffen errichtet. Karl Meitinger erbaute neben dieser Schutzeinrichtung noch sechs weitere Hochbunker, die alle heute noch erhalten sind. Nach dem Krieg war er am Wiederaufbau Münchens maßgeblich beteiligt. Damit sind von ihm nicht nur die Bunkerbauten erhalten, sondern auch zahlreiche architektonisch anspruchsvollere Gebäude, wie etwa das Nordbad.

Der Hochbunker steht an der Ostseite des Albert-Bayerle-Platzes, an der Ecke der Kreuzung Boschetsrieder Straße und Hofmannstraße. Die Räume des Bunkers waren auf 437 Personen ausgelegt und dienten dem Schutz der Obersendlinger Industriearbeiter bei Bombenangriffen. In den 1930 und 1940er Jahren war Obersendling ein großer Industriestandort, in dem vor allem die Siemens AG tätig war, die im Auftrag der Wehrmacht Elektrogräte herstellte. Daher war Obersendling ein strategisch wichtiges Ziel für Luftangriffe der Alliierten.

Der Bunker selbst ist ein siebengeschossiger Turm mit einem quadratischen Grundriss von etwa 13 mal 13 Metern. Er hat ein Zeltdach, dass auf einem Konsolgesims aufliegt. Das Gebäude verfügt über zwei Eingänge, einen auf der Südseite, auf Straßenniveau, sowie einen auf der Westseite, der über eine Freitreppe zu erreichen ist und direkt in das erste Obergeschoss führt. Auf drei Seiten weist das Gebäude in jedem Stockwerk Zuluftöffnungen auf, die heute zubetoniert sind.

In München wurden im Zuge eines „Führer-Sofortprogramms“ insgesamt 40 Hochbunker errichtet. Aus Mangel an Wohnraum nach Kriegsende blieben die meisten von ihnen erhalten. Der Bunker an der Boschetsrieder Straße steht unter Denkmalschutz und befindet sich heute in Privatbesitz. Im Gegensatz zu anderen Hochbunkern in München, die zum Beispiel als Wohnungen oder für Ausstellungen genutzt werden, wurde der Hochbunker in der Boschetsrieder Straße noch keiner neuen Nutzung zugeführt. Daher ist er auch noch weitestgehend im Originalzustand erhalten und bietet einen guten Einblick in die Geschichte der Stadt und die Lebensrealität der Menschen während des Krieges.

Bilder

Der Hochbunker an der Boschetsrieder Straße, West- und Südseite, 2010
Der Hochbunker an der Boschetsrieder Straße, West- und Südseite, 2010 An der Ostseite wurde nachträglich ein Gebäude angebaut, die restlichen drei Seiten stehen nach wie vor frei. Quelle: Wikimedia Commons Erstellt von: Rufus46
Eingang auf der Südseite, 2024
Eingang auf der Südseite, 2024 Der Hochbunker befindet sich im Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Erstellt von: Adrian Wischnik
Die Westseite des Hochbunkers, 2024
Die Westseite des Hochbunkers, 2024 Die Schlitze, die für die Luftzufuhr notwendig waren, sind heute zubetoniert. Erstellt von: Adrian Wischnik
Freitreppe zum Eingang an der Westseite, 2024
Freitreppe zum Eingang an der Westseite, 2024 Der Eingang auf der Westseite des Hochbunkers ist im Gegensatz zu dem auf der Südseite über eine Freitreppe zu erreichen, die direkt in den ersten Stock führt. Erstellt von: Adrian Wischnik
Eingang auf der Westseite, 2024
Eingang auf der Westseite, 2024 Unterhalb der Freitreppe befindet sich noch eine weitere Eingangstür. Erstellt von: Adrian Wischnik

Ort

Boschetsrieder Straße 68, 81379 München | nicht zugänglich

Metadaten

Adrian Wischnik, “Der Hochbunker in der Boschetsrieder Straße,” MunichArtToGo, zuletzt zugegriffen am 8. November 2024, https://municharttogo.zikg.eu/items/show/169.