Die Gestaltung des Landschaftsparks „Riemer Park“ ist geprägt von einem ungewöhnlichen Konzept: gerade Wege und eine einheitliche, lineare Bepflanzung durchziehen den Park konsequent und geben ein Gefühl von Unendlichkeit, weshalb der Riemer Park auch als „Park ohne Grenzen“ [Vexlard 2005] bezeichnet wird.
Der Riemer Park wurde als Teil des städtebaulichen Gesamtkonzepts der Messestadt Riem auf dem ehemaligen Flughafengelände des Flughafens München-Riem errichtet. 1992 war der Flugbetrieb dort eingestellt und in das Gebiet des Erdinger Mooses zwischen Freising und Erding verlagert worden.
Das Konzept für die künftige Nutzung des ehemaligen Airports sollte zu je einem Drittel den Nutzungsarten Grünfläche, Wohngebiet und Gewerbeansiedlung gewidmet werden. Gebaut wurde der Riemer Park von 1992 bis 2006 als Teil der öffentlichen Infrastruktur der Messestadt Riem, im Zuge einer der größten Flächenumwandlungen Münchens. Ab 1996 war die Austragung einer Gartenschau auf dem Gelände im Gespräch, was die Stadt München zum Anlass nahm, einen internationalen Wettbewerb für die Landschaftsgestaltung auszurufen. Der neu zu schaffende Park sollte einen Übergang zwischen urbaner Zone und der Landschaft im Nordosten Münchens herstellen.
Gewinner des Wettbewerbs war das Pariser Landschaftsarchitektenbüro Latitude Nord. Deren Entwurf setzte sich aus einer aktiven Zone im Norden, dem sogenannten Aktivitätenband, mit einem Freizeitbereich aus Spiel- und Sportplätzen, und einem weniger nutzbaren Bereich im Süden zusammen. Diese Nutzungsgliederung ist auch durch die Bepflanzung festgelegt: im Norden ist der Rasen kurz geschnitten, während im Süden Magerrasen aus heimischem Saatgut ungemäht bleibt, um der Tierwelt Nahrung und Schutz zu bieten. Symmetrische Gehölzstellungen, gerade Linien, Granit, Kies und Beton sind die prägenden Gestaltungselemente des Parks. Die planerische Komplexität des Riemer Parks erschließt sich beim Blick von der Spitze des Rodelhügels aus, der sich beim See im Osten des Parks befindet.
Dort ist der Park auch mit Blütenpflanzen gestaltet, im Südwesten hingegen liegen die sogenannten „Senkgärten“ mit monokulturell bepflanzten metallumrandeten Parzellen.
Die Reaktionen auf den Park waren während der Bundesgartenschau 2005 oft negativ, kritisiert wurde vor allem seine Kargheit und die große Menge an Stein, die verwendet wurde. Die Kombination von strenger Geometrie und den verwendeten Materialien machen den Riemer Park zu einem Gegenentwurf zu anderen Münchner Parks wie dem Englischen Garten.