Der Alte Hof wurde ab 1253 unter Herzog Ludwig dem Strengen (1229–1994, reg. 1253–1294) als erste Residenz der Wittelsbacher in München errichtet. Im Westtrakt (Pfisterstock) befand sich ab dem späten Mittelalter ein Briefgewölbe, in dem vor allem Urkunden lagerten. Die Bezeichnung leitet sich ab von der damals üblichen Bezeichnung „Briefe“ für rechtserhebliche Schriftstücke (Urkunden).
Die Archivinstruktion von 1586 nennt ein Briefgewölb (inneres Archiv) und ein Gewölb vor dem Archiv (äußeres Archiv). Beide Archive gaben Mitte des 18. Jahrhunderts ihren Standort im Alten Hof auf und bezogen neue Räumlichkeiten in der Residenz und im Wilhelminum.
Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Archivverwaltung umstrukturiert. Es entstand unter anderem das Geheime Staatsarchiv, das von 1839 bis 1846 im Alten Hof untergebracht war. Von 1814 bis 1890 befand sich dort auch das „königliche Reichsarchivkonservatorium“, das 1875 in Kreisarchiv München umbenannt wurde. Ab 1890 war das Kreisarchiv in dem damals neuerrichteten Zweckbau in der Himbselstraße zu finden.